Sonntag, 12. November 2018 / 18 Uhr

Pressespiegel Tabea Zimmermann und Thomas Hoppe

Baiba Skride Violine

Das sagte die Presse

Sonate mit viel Temperament

BAD KREUZNACH

Beim jüngsten Konzert der Kammermusikreihe Kreuznach Klassik kamen beide Künstler mit brandneuen Ehrungen in den Rudi-Müller-Saal ins Haus des Gastes. Tabea Zimmermann, die Bratschistin, wurde vor vier Wochen zum Bundespräsidenten eingeladen, wo sie den „Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland“ verliehen bekam. In der Begründung hieß es: „Die weltweit gefeierte Bratschistin ist eine der ganz Großen ihres Instruments. Sie hat sich auch mit der Aufführung Neuer Musik verdient gemacht.“ Tabea Zimmermann leitet außerdem den Stiftungsrat des Beethoven-Hauses in Bonn und die jährlichen Beethoven-Wochen.

Echo Klassik im Jahr 2014 erhalten

Für das Einspiel aller für Bratsche/Viola von Paul Hindemith geschriebenen Kompositionen hatte sie 2014 den Echo Klassik erhalten. Eines dieser Werke, die Sonate für Viola und Klavier, führte sie nun in Bad Kreuznach auf. „Mit Kraft. Sehr lebhaft“, wie der 1963 verstorbene Komponist sich das gewünscht hatte.

Ihr zur Seite stand der Pianist Thomas Hoppe. In Bosenheim geboren und aufgewachsen, durfte er als Junge schon mal die Orgel in der Martinskirche spielen. Nach Studien in Mainz und den USA spezialisierte er sich auf Lied- und Instrumentalbegleitung. Als Klavierpartner großer Solisten wurde er solch ein Meister, dass ihm vor einigen Monaten eine Professur für Klavier-Kammermusik an der Folkwang-Universität der Künste in Essen angetragen wurde. Neben seinen vielen Konzerten in aller Welt ist er auch an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin tätig. Seit dem Jahr 2003 lebt er mit seiner Familie in der Bundeshauptstadt. Bei Paul Hindemiths Sonate füllte er mit seinem temperamentvollen Spiel ebenso den Rudi-Müller-Saal wie die berühmte Bratschistin.

Die Barbara und Rudi Müller-Stiftung sowie die Sparkasse Rhein-Nahe konnten sich freuen, den Saal wieder gefüllt und Beifallskaskaden angeregt zu haben. Neben der aufregenden Hindemith-Sonate erklangen auch einschmeichelnde Melodien einer Sonate für Viola da Gamba und Cembalo von Johann Sebastian Bach, Fassung für Bratsche und Klavier, sowie eine Sonate aus dem 19. Jahrhundert von Johannes Brahms.

Der Klassik-Sender SWR 2 hatte am Hinterausgang des Hauses einen Übertragungswagen stehen und zeichnete das Spiel der beiden Spitzenkünstler auf. Das Bad Kreuznacher Konzert soll „zu einem späteren Termin“ gesendet werden. Zu einem späteren Termin wird auch die nächste Veranstaltung von Kreuznach Klassik stattfinden. Und zwar am 21. Januar 2019 mit Klavier und Perkussion, also Schlagzeugen. Diese Konzertreihe der Barbara und Rudi Müller-Stiftung ist für Überraschungen gut.

Frank Gottschald